No. 06 Overton-Fenster

Overton-Fenster und Manipulation

Schon mal etwas vom Overton-Fenster[1] gehört? Noch nicht? Obwohl . . . wir begegnen ihm fast täglich. Im Umgang mit Menschen, die #Radikalität in #Normalität verwandeln wollen. Jetzt in den Podcast No. 6 Overton-Fenster reinhören!

Im Zentrum des Overton-Fensters „steht der Gedanke, dass es zu jedem gesellschaftspolitisch relevanten Thema […] Aussagen und Ansichten gibt, die die breite Mitte der Gesellschaft als akzeptabel und also diskutabel betrachtet. Diese Aussagen und Ansichten befinden sich im Overton-Fenster, damit kann Politik gemacht werden. Alle Ansichten außerhalb des Overton Fensters gelten als Provokation, als heikel, radikal oder sogar undenkbar. Wenn man sich als Politikerin oder Politiker mit seinen Aussagen und Ansichten – ganz gleich, ob auf der rechten oder der linken Seite – aus dem Overton-Fenster lehnt, sinkt insbesondere in einem System mit Mehrheitswahlrecht die Chance, in ein Amt gewählt zu werden, dramatisch.

Overton-Fenster

[…] #Tabubrüche als #Strategie in der Kommunikation
„Die Overton-Window-Theorie“ (Overton-Fenster) kennt vier Faktorengruppen, die eine Verschiebung begünstigen: Fakten und Logik, moralische Appelle, emotionale Ansprache und Ereignisse, Fehler oder Desinformation. Wobei es – unter der Bedingung, dass man damit auch breitenwirksam gehört wird – besonders effektiv ist, wenn man als Politiker nicht kleckert, sondern klotzt. Man fordert also zum Beispiel nicht bloß einen „strengeren Umgang mit illegalen mexikanischen Einwanderern“, sondern den Bau einer gigantischen Grenzmauer. Ein strengerer Umgang mit illegalen Einwanderern aus Mexiko, der zuvor keine Option war, erscheint dann – so die Theorie – als kleineres Übel, ungleich akzeptabler als zuvor. Oder man treibt die Flüchtlingsdebatte in Deutschland in zuvor undenkbare Bereiche, indem man den Schießbefehl an der Grenze fordert.“ [2]

1] Joseph P. Overton, US-amerikanischer Jurist und Politikberater
2] Jens-Christian Rabe, Das wird man wohl bald sagen dürfen, Süddeutsche Zeitung, 01.08.2018

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